Page 38 - MEHALA
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nicht nur die Häuser abgetragen, sondern auch eine andere
Varos ausgesteckt wird, wo sich selbe ansiedeln können.
Als dann im Frühjahre 1723 der Bau der Temesvarer
Festung begonnen wurde, welcher über die alten türkischen
Pallisadenwerke hinausgerückt wurde, ließen sich diejenigen
Bewohner der beiden Palanken, deren Häuser in den
Befestigungsgürtel fielen, außerhalb der Stadt in zwei Gruppen
nieder, woraus Mahalla (oder Neu-Warosch) und (alte)
Meierhöfe entstanden.
Nach dem großen Brande in Temesvar im Jahre 1738
bekam die serbische Bevölkerung Mehala’s durch Serben aus
der innern Stadt Zuzug. Damals mögen sich die Rumänen zu
den Serben gesellt haben.
Die erste Zeit hatten die orthodoxen Bewohner keinen
eigenen Seelsorger. Vermutlich wurden sie von den
Temesvarer Pfarrern betreut. Besondere Matrikeln wurden
wohl schon von 1743 an geführt, allein, da in den
Beschreibungen der Temesvarer orthodoxen Eparchie aus den
Jahren 1727 und 1773 die Pfarre nicht angeführt erscheint, so
kann man annehmen, daß die Pfarre erst 1774 gegründet und
mit 2 Sessionen Grund dotiert wurde.
1744 wurde die Neu-Warosch dem Temesvarer
raizischen Magistrate untergeordnet.
Nach der Mitte des Jahrhunderts wohnte hier auch
schon eine Anzahl deutscher Familien, weil 1764 der Instructor
Franz Bernhard Wischoffsky beim Temesvarer deutschen
Magistrate ansuchte, in der Mahalla als Schulmeister angestellt
zu werden.
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