Page 40 - MEHALA
P. 40
Regierungszeit abgeschlossenen Verträge wiederrufen. Dieses
geschah auch hinsichtlich des wegen der Mehala
abgeschlossenen Kaufvertrages. Schon in der von der Stadt
Temesvar ihren Deputierten zu dem am 20. Mai 1792 in Ofen
zu eröffnenden ungarischen Reichstag am 2. Mai 1792
ausgefertigten Instruktion trug man jenen auf, die Ordnung der
Angelegenheit des Gutes Mehala anzustreben. Nachdem aber
die in der freistädtischen Privilegiumsurkunde vom 21.
Dezember 1781 bedungene Kaufsumme von der Stadt an die
Kammer nicht abgestattet worden war, wurde die Mehala in
Wirklichkeit nicht übergeben. Die städt. Deputierten konnten
übrigens 1792 die Angelegenheit nicht einmal vorbringen, weil
der Reichstag nach Bewilligung der Kriegskosten und
Rekruten auseinanderging. Noch einige male bemühten sich
die städt. Deputierten. Vergebens wandten sich die Temesvarer
selbst an den König. Alles blieb umsonst. Bis 1815 waren vom
Kaufschilling 90.000 fl. abgezahlt und da diese Summe nicht
zurückerstattet werden konnte, so überließ man der Stadt die
Nutznießung des Gutes, 1300 Joch Ackerfeld und 8 Joch
Waldung als Pfandgut. Noch 1825 urgierten die Temesvarer
die Uebergabe, aber wieder gab es Schwierigkeiten. 1830
berichtete Deputierter Josef Klapka, daß die Mehala für
Temesvar verloren sei.
1793 wurde von der Stadt ein neues Schulhaus für die
orthodoxen Serben erbaut und deren Lehrer mußte von dann an
nicht nur serbisch, sondern auch deutsch unterrichten. 1809
wurde eine zweite serbische Klasse errichtet.
26