Page 39 - MEHALA
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1768 erhielt der raizische Magistrat in der Neu-
Warosch einen »illirischen« (serbischen) Schulmeister, indem
er ihm 150 fl. rheinisch Jahres-Besoldung ausfolgte.
1779 - 80 waren der Gemeinde Mihala, welche nach der
Bodengüte in der I. Steuerklasse stand, an Kontribution 2.350
fl. 15 kr. rheinisch vorgeschrieben.
Damals wurde das Temesvarer Banat Ungarn
einverleibt und in Komitate eingeteilt. Die Dörfer und Güter,
welche alle Eigentum der Wiener Hofkammer waren, wurden
versteigert. Mehala, welche auch ein Kameralgut war, die
Siedelung selbst aber als eine Vorstadt Temesvars betrachtet
wurde, wurde 1782 von der Kammer der Stadt Temesvar,
welche die Mehalla verlangte, ohne Lizitation um den
Schätzungspreis von 101.482 fl. 32½ kr. überlassen.
Der neue Besitzer sorgte gleich für die Vermehrung der
Bevölkerung. Im Jahre 1784 bot die Stadt Temesvar in der
Mehala 20 Bauern- und 10 Hausgründe der Ansiedlungs-
kommission zur Besiedlung an. 1786 waren 19 deutsche
Familien angesiedelt, welche kirchlich der Josefstädter r.-k.
Pfarre zugeteilt wurden. Damals war auch die Ansiedlung von
Protestanten in Verhandlung, woraus jedoch nichts wurde, weit
diese im Orte keine protestantische Kirche vorfanden und die
Stadt Temesvar auch keine solche erbauen lassen wollte.
Im Jahre 1786 wurde auch die Nikolai-Kirche erbaut
und 1819 von N. Aleksic gemalt.
Im Jahre 1790 war Maxim Popovics Richter.
Nach dem Tode Kaiser Josefs II (1790) wurden
bekanntlich viele seiner Verfügungen und der in seiner
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