Page 181 - SUMMA CUM FRAUDE
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Ausnahmen nicht feststellen, wo und wie diese Versuche stattfinden? Man findet in
               allen Büros Computer und Scanner aber fast keine Labor- oder Messgeräte!
               -  Personalpolitik läßt zu wünschen übrig. Bevorzugt werden die Gattin, die Kinder
                   oder die „neue Freundin“ bei der Vergabe von Lehraufträge. Um dies zu erreichen
                   sind alle Mittel erlaubt. Es werden Gesetze und selbst interne Vorschriften
                   mißachtet, man fälscht Daten und kopiert (plagiiert) was das Zeug hält.
                   Neuester Fall: Eine Absolventin der Hochschule  für Lebensmittelindustrie,
                   spezialisiert auf Lebensmittelkontrolle und mit einer Promotion in Pflanzenschutz,

                   soll demnächst das Fach Landtechnik bzw. „Motoren und Traktoren“ unterrichten!
                   Die Dame hat überhaupt keinen Abschluß im Maschinenbau  und auch keine
                   Erfahrung          in         der         Landtechnik           (http://agricultura.usab-
                   tm.ro/CV_dep_1/Micu%20Lavinia.pdf) aber sie ist die Freundin  eines Professors
                   (und das zählt!)!
                   Man stelle sich vor, wenn demnächst auch die Söhne und Töchter der banater
                   Farmen (mittlerweile gibt es schon welche) hier mal Landwirtschaft studieren und
                   feststellen müssen, daß der Professor wenig Ahnung von der Praxis hat!
               -  Das Kapitel  Praktikum scheint  auch  eine  Art Stiefkind zu sein. Ein offizieller
                   Bericht stellt in dieser Hinsicht folgendes fest:
                   “Pregătirea practică a studenţilor este considerată atât de către absolvenţi
                   cât  şi de către angajatori ca fiind insuficientă  şi aceasta nu este realizată
                   întotdeauna în viaţa reală” (die praktische Ausbildung der Studenten wird von
                   den Absolventen und auch von den Arbeitgebern als unzureichend und als
                   realitätsfremd bezeichnet)   und schlägt u.A.  folgendes vor  “Extinderea
                   perioadei de practică la cel puţin un semestru ... mediu de lucru real  ...
                   Invitarea la cursuri  a unor practicieni ...”  (Verlängerung der praktischen

                   Ausbildung auf wenigstens ein Semester ... unter realen Arbeitsbedingungen.
                   Einladung     zu    den    Vorlesungen      von    Leute    aus    der    Praxis    ...)
                   (http://proiecte.aracis.ro/uploads/media/Raport_Departament_de_evaluare_70.pdf).
               -  Aber nicht nur die praktischen Kenntnisse der Absolventen sind mangelhaft. Auch
                   das  allgemeine  fachliche  Wissen lässt  zu  wünschen übrig. Nach eigenen
                   Schätzungen ist  bei mehr als 80% der Studenten  der  Wissensstand  eher
                   mangelhaft. Dass manche Studenten  faul  im lernen sind, ist keine Neuheit.
                   Gleichzeitig stellt sich die Frage von wem sollten sie etwas lernen, wenn nicht mal
                   die Dozenten die entsprechende Qualifikation (sprich wenig Ahnung) haben (wie
                   z.B. zur Zeit bei Landtechnik).
                   Und hier muß noch ein Fall erwähnt werden. Bei einer Eignungsprüfung, die 2012
                   in Bukarest statt fand, hat man die Kenntnisse des Bewerbers für den Posten des

                   Direktors einer Landwirtschaftsdirektion getestet. Der einzige Bewerber, der von
                   der damals regierenden Partei vorgeschlagen war, bestand zunächst den  Test
                   nicht! (http://www.renasterea.ro/stiri-timisoara/actualitate/concurs-cu-repetitie-la-directia-
                   agricola-timis.html).




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