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berichten: ,,Eine halbe Stunde vor der Stadt fahren wir vor dem
Präsidentengarten vorüber. Da können die Reisenden eine
solche Sommerwohnung sehen, wie solche eines Fürsten und
seiner Hofhaltung würdig und entsprechend geräumig ist. Wir
können einen Ziergarten sehen mit hohen, starken Bäumen,
schönen Zwergobstbäumen und ertragreichem Küchengarten.
Das Gebäude gehört dem Herrscher, welcher dessen
Nutznießung der Stadt überlassen hat. Die Stadt widmet das
Gebäude der Bevölkerung und nahm einen Gastwirten auf,
welcher verpflichtet ist, die Gäste gegen geringen Preis
anständig zu bedienen“. 1849 während der Belagerung ging es
in Flammen auf. In jener Zeit gab es hier noch die Obstanlage
und eine Gemüsegärtnerei. Nach 1849 wurde das alte Gebäude
von der Stadt nicht mehr gepachtet, sondern in den 50-er
Jahren von der Finanzverwaltung als Wirtshaus an
Privatpächter vergeben.
Im Präsidentengarten erbaute 1798 die Temesvarer
Bürgergarde mit Erlaubnis der Kammer mit einem
Kostenaufwande von 2365 fl. eine Schießstätte und nahm dann
den Namen Scharfschützen-Korps an. Dieser Verein bildete
dann eine Abteilung der 1808 errichteten Bürgermiliz. Der
Verein blühte später (1831 -) unter seinem Kommandanten
Ritter Ludwig Bersuder und feierte am 27. Oktober 1844 eine
großartige Fahnenweihe, löste sich aber im Oktober 1848 auf.
1857 wurde er wieder als Schützengesellschaft erneuert, hielt
im Sommer j. J. in der alten Schießstätte noch ein Festschießen
ab und begann 1858 in einer neuen Schießstätte neben dem
Josefstädter Bahnhofe seine Tätigkeit von neuem.
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