Page 49 - MEHALA
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vom Jahre 1867 vergleichen, so finden wir, daß in 50 Jahren
der Aufschwung ein 11-facher war.
Die Erstarkung der r.-k. Bevölkerung bezeugen
folgende Ereignisse. 1887 wurde mit Beiträgen der Gläubigen
eine r.-k. Kirche erbaut und dem Namen der Jungfrau Maria
geweiht. Vor 1900 konstituierten sich die Katholiken zu einer
autonomen Kirchengemeinde mit eigenen Statuten.
Im Jahre 1881 erhielt unter M.-Z. 1374 Geza
Draskovics die Erlaubnis, in der Mehala eine personal-
rechtliche Apotheke zu errichten, was er auch tat und derselben
den hl. König Stefan zum Schilde gab. Aber schon das nächste
Jahr verkaufte er sie an Geza Biber. 1896 erwarb dieselbe
Jordan Seitz. 1894 verpflichtete sich die Gemeinde freiwillig,
einen Gemeindearzten zu erhalten.
Die Mehala und Temeswar waren von Anbeginn auf
einander angewiesen. Früher oder später mußte deshalb eine
Vereinigung stattfinden. In der letzten Zeit schloß sich Mehala
schon baulich an Temesvar an. Mehala’s Vermögen und
wirtschaftlichen Verhältnisse waren sehr bescheiden und
hielten in ihrer Entwicklung nicht Schritt mit dem rapid
aufsteigenden Temesvar. Es fanden immer mehr Mehalaer
Beschäftigung in der Stadt und immer mehr Temesvarer
Handwerker und Arbeiter fanden billige Wohnung und
Verpflegung in der Mehala. Im Laufe der Zeit führte einen
großen Teil der Mehalaer Bewohner Beruf oder Bedürfnis
täglich in die Stadt und so wurde der Wunsch des Anschlusses
Mehalas an Temesvar immer lauter.
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