Page 162 - SUMMA CUM FRAUDE
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entspricht. Es wäre falsch daraus zu schließen, dass alle Dozenten und Professoren
               unserer ehemaligen alma mater Betrüger und Plagiatoren sind. Ich kenne hier viele
               Dozenten, die ihrer Arbeit gewissenhaft und mit guten Ergebnissen machen.
                      Es ist jedoch zu bedauern,  dass  es bei der Uni  auch  fragwürdige

               „Wissenschaftler“ gibt.
                   Da stellt sich die Frage „wie war das möglich“?
                   Ein bekanntes Sprichwort besagt: „Der Fisch stinkt vom Kopf“!
                   Das kann  man auch im Falle der Temeswarer Landwirtschaftlichen Universität
               aber auch im Falle des rumänischen Bildungsministeriums feststellen. Nicht nur Frau
               Prof. Dr. Ing.  Ecaterina Andronescu hat  Plagiatoren aus ihrer Partei
               (Sozialdemokraten) aus der Patsche geholfen, wobei der vorherige Premierminister

               Victor       Ponta       (http://www.nature.com/news/romanian-prime-minister-accused-of-
               plagiarism-1.10845)  zu  den bekanntesten zählt. Auch der vorletzte  Bildungsminister
               und noch amtierende Rektor der Landwirtschaftlichen Universität aus Bukarest Prof.
               Dr. Ing. Sorin Mihai Cîmpeanu tat das gleiche.
                      Die Empfehlungen für die ergatterten Silbermedaillen in Brüssel und in Jassy
               kamen von  der  ANCSI, einer dem rumänischen Ministerium  für Bildung und

               Forschung untergeordneten Stelle. Soll es dem Minister nicht bekannt gewesen sein,
               dass man für die Teilnahme an  der  INNOVA  wieder (zumindest) ein Plagiat
               ausgewählt hat?
                   Kaum zu glauben, nachdem diese  fragwürdige „Erfindung“ aus dem
               landwirtschaftlichen Bereich ist, eine Domäne in der auch Herr Professor Cîmpeanu
               heimisch ist.
                   Es ist auch kein Geheimnis, dass sich der Temeswarer Professor  Paul Pîrşan

               und sein Bukarester  Kollege  Sorin Cîmpeanu gut kennen bzw. befreundet sind.
               Sprichwörtlich heißt  es „in der Not kennt man die wahren Freunde“ und  der
               Temeswarer Rektor  Pîrşan hatte auch gewisse Nöte. Für seine  damals geplante
               Wiederwahl hatte er es bitter notwendig, den ramponierten Ruf der Uni und seiner
               Amtsführung etwas aufzupolieren.
                   Hier zeigte sich der Freund Cîmpeanu behilflich indem er alle Beschwerden über

               die Amtsführung  Pîrşans einfach ignorierte und zusätzlich dem  „Erfinder“  Pîrşan
               eine Silbermedaille zukommen ließ.
                   Seinerseits bedankte sich  Pîrşan bei  Cîmpeanu  mit der Verleihung einer
               „Ehrendoktorwürde“ (http://www.banatulmeu.ro/ministrul-educatiei-mihai-campeanu-
               deschide-anul-universitar-la-usamvb-si-la-uv-timisoara/).
                   Man stellt sich die Frage wozu solche wertlose „Erfindungen“ dienen?
                   Die Antwort findet man in dem rumänischen Schulgesetz (LEGE nr.  1 din  5

               ianuarie 2011) und den daraus entstandenen Richtlinien.
                   Gemäß dem Gesetz müssen die Dozenten ihre didaktische und wissenschaftliche
               Tätigkeit in gewissen Zeitabständen neu  belegen. Das geschieht anhand einer



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