Page 161 - SUMMA CUM FRAUDE
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multor profesori universitari din Timişoara“  (Plagiatsverdacht im Falle von
               mehreren Universitätsprofessoren aus Temeswar“ siehe dazu:
                http://www.sursadevest.ro/stire/suspiciuni-de-plagiat-in-cazul-mai-multor-profesori-
               universitari-din-timisoara ).

                      Die Reaktion der Betroffenen war entsprechend. Zunächst hat man versucht
               die Journalistin einzuschüchtern, mit wenig Erfolg da die Beweislage kein Spielraum
               bietet. Sämtliche Daten sind im Internet nachzulesen. So hat man zu Plan B gegriffen
               – wie in solchen Fällen landesüblich - auf Zeit spielen.
                      Da es aber in  diesem Fall nicht nur um  Plagiat geht, sonder  um  Betrug!
               Immerhin wurden mit zwei wertlosen Forschungsvorhaben und zwei gleichwertigen
               „Erfindungen“ fast eine Halbe Million Euro erschlichen, so habe ich die Ergebnisse

               meiner Recherche am  10. Februar in  der Stuttgarter Online-Publikation AGERO
               veröffentlicht           (http://www.agero-stuttgart.de/REVISTA-AGERO/COMENTARII/
               O%20diploma%20si%20medalii%20pentru%20inventii%20si%20brevete%20cu%20cantec%
               20de%20Walter%20Stahli.htm).
                      Diesmal war die Reaktion etwas heftiger. Ein Anonymer Kommentator hat mir
               mit einer Klage gedroht. In Rumänien wäre dies gut möglich. In  Deutschland  mit

               Sicherheit gar nicht. Hier lassen sich die Richter nicht schmieren und die Meinung
               eines Professors von Hohenheim zählt mehr als die eines Plagiators.
                      Hingegen  kam  bis dato keine Reaktion seitens des neuen amtierenden
               rumänischen Bildungsminister Prof. Dr.  Adrian Curaj. Meine Mail mit den Artikeln
               aus Sursa de vest und aus AGERO ist noch immer unbeantwortet. Prof. Dr. Adrian

               Curaj hätte ja seine Mitarbeiterin Frau Camelia Marinescu um eine Stellungnahme
               zu den Plagiats-Vorwürfen bewegen können.
                      Dies dürfte vom rumänischen Bildungsministerium und der untergeordneten
               ANCSI doch zu viel  verlangt sein. Es ist ja nicht das  erste Mal, dass Rumänien
               Plagiate auf internationale  Ausstellungen schickt. Schon 2010 hatten  ausländische

               Prüfer an die 14 Plagiate unter den rumänischen Vorschlägen gefunden. Das war der
               damaligen Bildungsministerin, Prof. Dr. ing. Ecaterina Andronescu dann doch zu
               viel und sie  verzichtete auf ausländische Prüfer, da  diese  zu teuer wären
               (http://www.nature.com/news/plagiarism-exposed-in-romanian-grant-applications-1.11758)!
                   Nicht zum staunen. Rückzieher in dieser Sache  machte  auch  der als Plagiate-

               Jäger bekannte  Dr. Dorin Isoc.  Dem habe ich  den  Patentantrag über den  Anbau
               von Mais in einer gefrorenen pflanzlichen Decke  samt  Stellungnahmen der
               westlichen Fachleute zugeschickt. Seit dem höre ich nichts  mehr von ihm. Mein
               Eindruck ist, dass dieser Herr auch nicht so „unabhängig“ ist wie er stets behauptet.
               Ich vermute, dass  unter den  Temeswarer „Erfindern“ sich einer befindet,  den  er
               schonen will oder muß!

                   Bisher habe ich nur von Uniprofessoren aus  Temeswar gesprochen, eine
               Bezeichnung, die man als pauschal ansehen kann und nicht ganz der  Wahrheit


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