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bisher geprüften und publizierten Behandlungen unterscheidet, worin sich also die
Erfindungshöhe begründet.“ ...
Es ist völlig unverständlich, ja sogar unmöglich, dass die Gehalte an Stärke,
Eiweiß und Fetten alle gleichermaßen ansteigen sollen ... kann rechnerisch nicht
sein, die Aussage kann nur falsch sein“. Mit anderen Worten, die
„wissenschaftlichen Beiträge“ enthalten falsche bzw. unrichtige Daten! „... diese
drei Punkte reichen nach meiner Ansicht schon aus, um diesen Patentantrag in
dieser Form abzulehnen, ja noch besser, ihn erst gar nicht in ein
Begutachtungsverfahren aufzunehmen.“! - Professor Dr. Michael Kruse vom
Institut für Pflanzenzüchtung, Saatgutforschung und Populationsgenetik,
Fachgebiet Saatgutwissenschaft und –technologie der Universität
Hohenheim.
„... ich bin entsetzt! Zunächst dachte ich, es handelt sich um ein Scherz, aber
dann realisierte ich, dass es sich um ernst gemeinte Patentanträge handelt. So
etwas habe ich bis heute noch nicht gesehen. Das ist noch nicht mal Bachelor-
Niveau!“ Es handelt sich „... um eine seit Jahrzehnten bekannte Technologie, ...
Eine Anerkennung dieser Anträge würde den Ruf der rumänischen
Agrarwirtschaft nicht fördern, um es höflich zu beschreiben“. - Professor Dr.
Karlheinz Köller, vom Institut für Agrartechnik der Universität Hohenheim.
“In Zusammenhang mit der Anmeldung des Patents “Verfahren für den Anbau
von Mais in eine “permanente pflanzliche Decke”” (am 22.06.2011 unter AZ RO
126822 A0 registriert), halte ich Folgendes fest:
Das darin beschriebene Verfahren der “Mulchsaat von Mais in
Gründüngungsbestände” wurde in den 1980-er-Jahren an der seinerzeitigen Eidg.
Forschungsanstalt für Betriebswirtschaft und Landtechnik (FAT, die heitige
Agroscope – Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften INH), CH-8356
Tänikon/TG entwickelt und im FAT-Bericht 376 publiziert. Ich war massgeblich
daran beteiligt.
Das Einverständnis der Eidg. Forschungsanstalt FAT dieses Verfahren zu
patentieren wurde nie erteilt. Anschließend ist festzustellen, dass Anbauverfahren
nicht patentiert werden können.” – Brief von Dr. Wolfgang Sturny vom Amt für
Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern.
„Das Verfahren der Maisbestellung in abfrierende Zwischenfrüchte als Mulch-
oder Direktsaat ist nicht mehr neu und seit den neunziger Jahren des vorigen
Jahrhunderts in Deutschland in der Praxis eingeführt“ – Dr. Jürgen Pickert,
Leibnitz-Zentrum für Agrarlandschaftsförschung in Münchberg (Neuruppin).
Mit dieser „Rückendeckung“ habe ich das rumänische Patentamt (OSIM) aus
Bukarest und das Management der INNOVA in Brüssel konfrontiert.
Die Begeisterung beider auf meine Briefe und Mails hielt sich „in Grenzen“.
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