Page 155 - SUMMA CUM FRAUDE
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Schlechter sieht es im Falle des „Patent A/00593/ 22.06.2011“ welches man
ebenfalls nur als „Patentantrag“ Aktenzeichen RO 127151 A0 hier findet:
(http://pub.osim.ro/publication-server/pdf-
document?PN=RO127151%20RO%20127151&iDocId=2263&iepatch=.pdf).
Als ehemaliger „Pflanzenbauer“ und „Pflanzenschützer“ sind mir einige Saatgut
Behandlungsverfahren mit Elektronen (Eventus), Magnetfeldern und magnetisierten
Fluiden bekannt und so war ich neugierig was sich hinter der Bezeichnung „Method
for stimulation production and quality in maize through low magnetic field exposure of
the seed“ eigentlich verbirgt.
Nachdem ich den oben angegebenen Patentantrag gelesen habe, war ich
zunächst sprachlos. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie man eine seit Jahren
bekannte Sache überhaupt patentieren kann, denn zwei der hier angeführten
Ansprüche wurden schon vor Jahren in der Fachliteratur öfters beschrieben.
So z.B. werden im ersten Anspruch aus dem rumänischen Patentantrag als
Neuheit der Einfluß von „Wellenlängen“ „zwischen 15 – 23,5 Hz“ die „zu einem
zügigem und gleichmäßigem Aufkeimen führen“ , als wichtiger Teil der „Erfindung“
beschrieben!
Leider ist das keine Neuheit, denn die Auswirkungen der Behandlung von
Maissaatgut in einem schwachen Magnetfeld mit einer Frequenz von 16 Hz wurde
schon vorher von M. Rochalska und A. Orzeszko-Rywka, in einem Beitrag aus dem
Jahr 2005 beschrieben.
Dazu noch eine kleine Anmerkung. Es gibt keine „Wellenlängen zwischen 15 –
23,5 Hz“. Bekannt sind nur elektromagnetische Wellen mit einer Wellenlänge (λ)
von 20.000.000 – 12.760.000 m oder mit einer Frequenz zwischen 15 – 23,5 Hz“!
Auch der zweite Patentanspruch deckt sich mit aus Fachbeiträgen längst
bekannten Erkenntnissen. So wird hier eine Behandlungsdauer von 10 Minuten als
„Erfindung“ geltend gemacht. Auch keine Neuigkeit.
So kann man z.B. im Patent DE 3613891 A1 (Shimazaki Seed Co.) vom 24 April
1986 (http://www.google.de/patents/DE3613891A1?cl=de) folgendes lesen:
“Die Zeit, die sich die Samen im Magnetfeld befinden, kann daher stark variieren
und im Bereich von 30 Sekunden bis zu 60 Minuten liegen. Man kann auch längere
Zeiten verwenden. Zeiten im Bereich von 2 bis 15 Minuten, vorzugsweise 10
Minuten, sind vollständig ausreichend.”
Gleiche Aussagen findet man auch in einem Beitrag von Prof. Anna
Aladjadjiyan, von 2002:
“The highest values of the treated sample parameters were obtained after 10-min
exposure in the magnetic field“.
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